Beiträge mit dem Schlagwort "Markt"


Harte Märkte – steigende Preise

Harte Märkte – steigende Preise

Preise werden höher, Lieferungen verspäten sich – doch was sind die Ursachen für die aktuelle Marktsituation und wie geht Lutz dagegen vor, um eine Versorgungssicherheit für Sie zu gewährleisten.

Expresslieferungen sind Vergangenheit

Heute bestellt, morgen da? – Das versprechen viele Onlineshops an private und gewerbliche Kunden. Doch diese Versprechen können sie schon lang nicht mehr so einfach halten. Vier Wochen Lieferzeit für ein IPhone wegen Chipmangel und einen BMW M4, mit dem Sie erst 14 Monate nach Ihrer Bestellung rechnen können, weil die Zulieferer-Teile des M-Sechszylinders unter stockenden Lieferketten leiden. Aber so war das doch nicht immer? 


Die Verzögerung der weltweiten Lieferketten, die Knappheit vieler Rohstoffe und die starken Preiserhöhungen vieler Güter, halten viele Handelnde und Kaufende aktuell im Zaum. So kommt es, dass Preissteigerungen um sogar über 100 % keine Seltenheit mehr sind und bei elektronischen Gütern oder Erzeugnissen aus Metallen mit wochen-, wenn nicht monatelangen Lieferzeiten zu rechnen ist.

Dauerhafte Herausforderungen

Die Preis- und Lieferproblematik beschäftigt Handwerk, Industrie und Handelsunternehmen schon seit circa zwei Jahren, da die wirtschaftlichen Folgen der Corona Krise die Ursachen vieler aktueller Herausforderungen sind. Doch welche Aspekte tragen zu den beiden Wirtschaftsphänomenen bei? 


Leere Lager, aber konstant hohe Nachfrage. Der Handel und das Handwerk sehen der Lieferproblematik nun schon als dauerhafte Herausforderung in die Augen. Die deutsche Wirtschaft muss sich weiterhin auf Materialknappheit und steigende Preise für Rohstoffe sowie Zwischenprodukte einstellen. Industrieunternehmen in ganz Europa rechnen mittelfristig nicht mit einem Ende der Preisspirale. In fast allen Rohstoffgruppen, ob Holz, Stahl oder Kunststoff, gehen Unternehmen von einem weiteren Preisanstieg im mittlerem zweistelligen Prozentbereich aus.

Ich und mein Holz

Starke Preisentwicklungen können auch bei Holz, Stahl und Aluminium sowie Kunststoff erkannt werden. Die
Holzpreisentwicklung in Deutschland verzeichnet im Jahr 2022 deutlich höhere Preise – um 32 % höher als im Vorjahr.

Beispielsweise sind die Fichtenholzpreise um 52,5% höher sowie Rohholzpreise um 30% höher. Die Konstruktvollholzsteigerung beträgt bis zu 77,3 %!
Der Grund für die Holzknappheit und den Preisanstieg ist der Bauboom in Coronazeiten. Die Nachfrage im In- und Ausland steigt. Viele große Sägewerke exportieren
derzeit massiv.

Laut Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie waren es 20 Millionen Festmeter Rund- und Schnittholz im vergangenen Jahr. Das sind mehr über 80 % mehr als noch im Jahr 2019. Den größten Teil davon macht Nadelrundholz aus. Hauptabnehmer sind China und die USA. Dort wird mehr bezahlt als in Deutschland – sogar für minderwertiges Fichtenholz, das wegen Trockenheit, Sturmschäden oder Borkenkäferbefall in Deutschland notgefällt wurde und dadurch massenhaft anfiel. Aber selbst dieses Holz ist hier langsam aufgebraucht.

Ursachen für Lieferengpässe und Preiserhöhungen

 Dass der Preis im direkten Zusammenhang zur (Liefer-) Verfügbarkeit eines Produktes steht, ist Grundsatz der Marktpreisbildung. So wirken sich Themen wie Lieferverzug oder Produktionsstopps grundsätzlich auf die Preise der Güter am Markt aus.

Folgende Aspekte führen zu Lieferengpässen:

Einschränkung der Produktion aufgrund von Corona

  • Fehlkalkulationen bei Produktionsmengen Einschränkung der Produktion
  • Transportprobleme
  • Ausfallende Lieferungen aus Osteuropa wegen des Ukraine Konflikts
  • Produktionsunterbrechungen aufgrund von Krankheit oder Corona Regelungen
  • Unrentable Transportkosten
  • Corona-bedingte Konsumschwankungen
Folgende Aspekte tragen zusätzlich zu erhöhten Preisen bei:

  • Rohstoffpreiserhöhung in Rohstoffknappheit
  • Nationale und internationale Inflationsraten Weitergabe und Vorkalkulation von Teilzuschlägen
  • Unerwartete globale statt regionale Nachfragen
  • Steigende Lieferkosten
  • Straf- & Antidumping-Zölle
  • Steigende Gas-, Energie- und Stahlpreise aufgrund des Ukraine Konflikts

Umgang mit dem Markt als Handelsunternehmen

Als Handelsunternehmen trifft auch uns die aktuelle Marktsituation und fordert eine Reaktion. Lieferverfügbarkeit zu schaffen und Sie mit guten Produkten für einen reibungslosen Arbeitsablauf zu versorgen, sind unsere Verantwortungen als leistungsstarker Partner.

Um eine möglichst hohe Warenverfügbarkeit für Sie zu erreichen, haben wir einige Maßnahmen ergriffen:

  • Ausbau unserer Lagerkapazität | Mit dem Bau unseres Logistikzentrums
  • Aufstockung unseres Lagerbestands | Um ca. 70 % erhöhter Lagerbestand
  • Priorisierung von regionalen und einfachen Lieferketten | Zur Sicherstellung von zuverlässigen Lieferungen
  • Suchen von weiteren Herstellern mit lieferbaren Alternativprodukten. | Um Ihre Bedarfe abzudecken


Als Empfehlung können wir Ihnen eine regelmäßige Informierung über die Marktsituation ans Herz legen. Ebenso ist es aktuell im Einkauf vorteilhaft, globale und komplexe Lieferketten gegen regionale und einfache auszutauschen und so dem aktuellen Trend der Deglobalisierung zu folgen.

Auch wenn regionale Güter 10-20 % teurer sein können, lohnen sich derzeit zuverlässige Warenströme wirtschaftlich mehr als günstigste Preise.

Mikrochips sind inzwischen in fast allen elektronischen Geräten und Fahrzeugen verbaut. Doch nahezu alle dieser Güter leiden aktuell unter massiven Lieferverzügen. Ursache dafür ist unter anderem der Rohstoff Silizium, der als Halbleiter im Chip fungiert. Das Halbmetall kommt zwar auf der Erde sehr häufig vor. Von weltweit rund acht Millionen Tonnen Silizium, wurden 2020 jedoch mehr als fünf Millionen Tonnen in China produziert. Dafür wird Quarz bei hohen Temperaturen geschmolzen – ein extrem energieintensiver Vorgang. Diese Energieintensität macht den Produktionsvorgang bei steigenden Energiekosten teuer, wenn nicht sogar zeitweise unrentabel. Unter den Auswirkungen der Corona-Krise haben sich also zeitweise viele Silizium-Hersteller für ein Herunterfahren der Produktion entschieden, während der Elektronikmarkt weiter boomte. Durch diese antizyklische Produktionskapazität und der Abhängigkeit vieler globaler Kunden von chinesischen Märkten befinden sich viele Hersteller von Elektronikgeräten gerade in schweren Liefersituationen.